Cyclamen (Alpenveilchen), Callunas (Heidekraut), Heuchera (Purpurglöckchen) sind auf den Tiroler Gräbern gefragt. Foto: Julian Kling
Auf den Tiroler Friedhöfen und in den Gärtnereien sind die Vorbereitungen für Allerheiligen voll im Gang. Mit richtiger Pflege und Pflanzen bleibt das Grab an den Feiertagen und bis in den Winter hinein prächtig. Tipps und Tricks gibt Ulli Peer von der Gärtnerei Peer in der Markthalle Innsbruck.
Es sind liebevolle Zeichen der Erinnerung in Rot, Rosa, Weiß und sanften Grüntönen. Vor Allerheiligen kehrt viel Leben auf die Tiroler Friedhöfe zurück. Stilvoll, zeitlos elegant und pflegeleicht soll der Schmuck auf den Gräbern sein. Bis zu den Feiertagen in knapp vier Wochen ist deshalb richtige Grabpflege angesagt. Sommerblumen gehören jetzt entfernt, erstes Laub weggefegt – damit erst gar keine Blattfäulnis auftritt, und neue winterharte Pflanzen ausgewählt. Aktuell sorgen Minicyclamen in verschiedenen Rot- und Rosatönen sowie purpurne Heuchera-Blätter für frische Farbtupfer. Besonders pflegeleicht und robust sind außerdem Pflanzschalen, Gestecke und Kränze.
Winterharte Pflanzschalen sind gerade sehr beliebt
„Bei den Kunden beliebt sind derzeit Schalen, die wir in der Gärtnerei mit Pflanzen und natürliche Trockenblumen gestalten. Sie können direkt auf das Grab gestellt werden. Die Pflanzen darin sind winterhart“, sagt Floristenmeisterin Ulli Peer von der gleichnamigen Gärtnerei in Völs, die auch einen Stand in der Markthalle Innsbruck betreibt.
Für die unterschiedlichen Gräberformen, ob Erd-, Urnengrab oder jene mit Bodenplatten, hat die Gärtnerei Peer passende Gestecke parat. „Für jeden Geschmack ist etwas dabei.“ Beliebte Formen sind aktuell Herzen – „das Symbol der Liebe zu den Verstorbenen“, aber auch Kreuze und Gestecke. Es gibt sie trocken, frisch oder auf einen Schwamm gesteckt, das hat den Vorteil, dass die Pflanzen viele Wochen halten. Eine schöne, langlebige Alternative bietet sich mit in die Erde gesetzten Kränzen oder Herzen.
Etwas frische Graberde darunter lässt den frischen Grabschmuck optisch erst richtig leuchten, „weil sie schwarz und so ein schönes Gestaltungselement ist“, erklärt Ulli Peer. Alternativ rät sie zu weißem Kies oder runden Steinen als Unterlage. Ausgelegte Tannenzweige werden gerade im Winter auch gerne verwendet.
Im Winter das Gießen nicht vergessen
Ob Gesteck oder Pflanzen – auch im Winter darf auf das Gießen nicht vergessen werden, erinnert Floristenmeisterin Ulli Peer: „Die Pflanzen brauchen zwar weniger Wasser wie im Sommer. Sie sollten aber nicht austrocknen. Daher regelmäßig gießen. Wichtig ist, dass das Wasser abfließen kann und die Schale aus bruchsicherem Material ist. Dann hat man lange Freude mit den Grabgestecken.“
Minicyclamen in Völs selbst produziert
Auch zu Allerheiligen wollen viele nicht auf Blüten und frische Pflanzen verzichten: Cyclamen (Alpenveilchen), Callunas (Heidekraut), Heuchera (Purpurglöckchen) sind aktuell gefragt. Sie sorgen für prächtige Farbtupfer am Friedhof. „In unserer Gärtnerei produzieren wir Minicyclamen selbst. Es gibt sie in Rot, Pink, Lila, Weißrosa, gefranst oder mit glattem Rand. Sie halten bis zu minus zwei Grad aus“, informiert Peer.
Gerade Callunas (winterharte Erika) in Rot, Rosa und Weiß seien auf den Tiroler Gräbern beliebt, weil ihre Blüten von November bis März blühen. Zudem sind sie pflegeleicht und frosthart. Chrysanthemen werden auch gerne auf Gräbern gesetzt, symbolisieren sie doch „ewiges Leben“. Sie eignen sich der Expertin nach allerdings nur bedingt, weil sie Frost nicht überleben. „Schneeröschen, Sedum und Hauswurz kann ich empfehlen, weil sie den Winter gut vertragen und am Grab etwas Bleibendes sind.“
Flüssigwachskerzen halten besonders lange
Was auf fast keinem Grab fehlen darf, sind Kerzen. Sie haben eine besondere Bedeutung, weil sie den Verstorbenen die letzte Ehre erweisen. Einst galten sie als Seelenlichter, die Verstorbenen Orientierung im Fegefeuer geben sollten. Vor allem aber symbolisieren sie heute Auferstehung und ewiges Leben. Besonders zu Allerheiligen werden sie daher entzündet.
„Viele Leute mögen die neuen Flüssigwachskerzen sehr gerne. Sie brennen bis zu drei Wochen lang. Sie haben einen Deckel und durch das sichere Material kann auch im Winter nichts passieren“, weiß Floristenmeisterin Ulli Peer. In Kombination mit einem frischen Gesteck ist das Grab bereit für Familienbesuch und Segnung zu Allerheiligen. Ab 17. Oktober 2022 bietet sie in ihrem Verkaufsglashaus in Völs und ab 19. Oktober in der Markthalle Innsbruck frische Allerheiligengestecke, -kränze und Grabpflanzen an.
Lila, rosa und golden sind die Trendfarben im Advent
Für die Adventszeit haben die Tiroler Gärtner ebenfalls schon vorgesorgt. Heuer wird es besonders Adventkränze mit lila, rosa und goldenen Farbelementen geben, prophezeit die Floristenmeisterin. In der Weihnachtszeit bleibt es in vielen Wohnungen jedoch auch ganz klassisch. „Rot ist der Klassiker, der nicht wegzudenken ist“, kennt sie die Wünsche ihrer Kunden.
Adventskränze sind in Tirol traditionell sehr beliebt. „Vor allem jene mit Zweigen der Weißtanne, ein klassisches Adventssymbol, mögen die Kunden gerne.“ Moderne Interpretationen – „mit Eukalyptus und Wacholder zum Beispiel – wird es heuer bei der Gärtnerei in Völs und in der Markthalle Innsbruck auch geben. Für lange Frische sorgen gesteckte Kränze mit einem nassen Schwamm als Unterlage. „Man stellt ihn auf den Teller und gießt ihn immer wieder. So hält der Kranz länger frisch und kann nicht austrocknen“, erklärt Ulli Peer.
Öffnungszeiten Markthalle Innsbruck
Handel MO – FR 7:00 – 18:00 Uhr, SA 7:00 – 13:00 Uhr
Bauernmarkt MO – SA 7:00 – 12:00 Uhr
Gastronomie MO – SA 7:00 – 22:00 Uhr
Weitere Informationen unter www.markthalle-innsbruck.at