Versicherungsmakler geben Tipps, damit es nicht zu Einbrüchen kommt
Gelegenheit macht Diebe. Und bekannter weise finden sich die meisten Gelegenheiten im Sommer, denn 90 Prozent aller Einbrüche geschehen in der Urlaubszeit. Die Einbruchsaison beginnt sobald die Temperaturen steigen und die Strände sich mit Urlaubern füllen – und die Saison boomt. Die Kriminalstatistik zeigt, dass sich die Anzahl der Einbrüche von 2008 auf 2009 um erschreckende elf Prozent erhöht hat. Allein in Wien musste die Kriminalpolizei im Juli 2009 859-mal aufgrund eines Einbruchs ausrücken, davon 98-mal in Einfamilienhäusern und 761-mal in Wohnungen.
Bei solchen Statistiken mögen sich die Gedanken gleich um Profibanden und Kriminaltourismus drehen, die sich mit ausgeklügelten Plänen Zutritt in die wohlbehüteten Heime ihrer Opfer verschaffen, doch der Schein trügt. Nicht nur wird die Mehrzahl aller Einbruchdiebstähle von Gelegenheitstätern verübt, ferner ließen sich laut Fachleuten des Kriminalamts ein Drittel der Vorfälle durch Vorsicht und entsprechende Präventivmaßahmen verhindern.
"Nachsicht kann unangenehme Folgen haben. Neben der Misere die ein Einbruch selbst mit sich bringt wird es umso ärgerlicher, wenn die Versicherung dann auch noch die Haftung verweigert," erklärt Thomas Tiefenbrunner, Fachgruppenobmann der Versicherungsmakler. Wann eben dies passieren kann ist selten bewusst doch schnell erklärt: als Einbruchdiebstahl bezeichnet werden Vorkommnisse, bei denen sich der Täter mittels Werkzeug oder falschem Schlüssel gewaltsam Zutritt zum Haus verschafft um etwas aus dem Haus zu entwenden. Alles was unter die Definition Einbruchdiebstahl fällt ist meist im Rahmen von Betriebs- und Haushaltsversicherungen gedeckt. Versicherungen haften jedoch nicht in „Fällen grober Fahrlässigkeit“, und das ist der springende Punkt, der so oft zum großen Ärgernis der ohnehin schon glücklosen Opfer eines Einbruchs führt. Ein Dieb der zum Beispiel durch ein offenes Fenster (Kippstellung genügt bereits) eindringen kann, begeht einfachen Diebstahl. Ein Delikt, bei dem die Hausratversicherung nicht greift.
Einige typische Unvorsichtigkeiten, die oft zum Diebstahl führen sind:
- Der aufgelegte Zweitschlüssel. Egal wie gut versteckt er sein mag, sicher ist er nie. Vertrauen Sie Ihren Schlüssel immer direkt jemanden an.
- Das geöffnete Fenster. Ob gekippt oder ganz geöffnet ist hier zweitrangig. Ein paar Tipps: wenn man sich im Garten aufhält, sollten nur Fenster, die auch von dort aus eingesehen werden können, geöffnet sein. Beim Antreten einer Urlaubsreise müssen alle Fenster geschlossen und die Haustüre versperrt sein.
- Der Schlüssel in der Sporttasche. Bei einem Schwimmbadbesuch unbeaufsichtigt und gestohlen, ist das Diebesgut nicht versichert. Halten Sie Ihre Schlüssel deswegen eingeschlossen in einem Spind oder Schrank auf während Sie im Wasser Abkühlung suchen.
- Der überquellende Briefkasten. Ein weiterer Klassiker, denn Diebe warten auf für den Sommerurlaub verlassene Häuser. Lassen Sie Ihr Haus bewohnt aussehen, mit Hilfe von Zeitschaltuhren für das abendliche Licht im Wohnzimmer und der Hilfe eines Nachbarn, der Ihren Briefkasten entleert.
Im Idealfall helfen Sicherheitsschlösser an allen Türen und Fenstern. Zudem sollten Wertsachen nie offen herumliegen. Am wirkungsvollsten ist die Aufbewahrung in einem Tresor oder Bankschließfach. Die Versicherungsmakler und kriminalpolizeiliche Beratungsdienste sind immer bereit, mit Tipps zu helfen und sich dadurch besser gegen Einbrüche zu schützen.
Sollte entgegen aller Vorsicht doch etwas passieren, ist es wertvoll, sich zuvor eine Inventarliste aller Wertgegenstände angefertigt zu haben, dokumentiert mit Fotos und Kaufquittungen als Belege für die Versicherung. Wurde eingebrochen so gilt es sofort die Polizei zu informieren und die Versicherung zu benachrichtigen (die Frist hierfür sind 24 Stunden nach Bemerkung des Schadens), Beweise zu sichern und Folgeschäden zu vermeiden. Doch so weit wird es mit ein wenig Vorsicht ja hoffentlich nicht kommen.