Ganzjahresmodell am Baugewerbe scheitert an gesetzlichen Rahmenbedingungen:
Empört reagiert Gretl Patscheider, Bezirksvorsitzende von Frau in der Wirtschaft in Imst und Unternehmerin, über die Aussagen von AK-Präsident Fritz Dinkhauser über das Baugewerbe. Dinkhauser warf der Tourismus- und Bauwirtschaft vor, sich als „Schmarotzer-Branche“ von den anderen durchfüttern zu lassen. Patscheider verweist darauf, dass gerade AK-Präsident Dinkhauser die Verpflichtung und auch die Möglichkeiten dazu gehabt hätte, die gesetzlichen Rahmenbedingungen zu verändern.
„Präsident Dinkhauser wurde in den letzten Jahren mehrmals von mir auf die Situation aufmerksam gemacht. Nun das Baugewerbe öffentlich zu diffamieren und es zu unterlassen, selbst einen Teil in konstruktiver Arbeit für die notwendigen Rahmenbedingungen beizutragen, spricht für sich“ zeigt sich Patscheider über die Attacken der AK-Präsidenten enttäuscht.
Seit mehr als 20 Jahren versuchen Tiroler Unternehmer vergeblich, die saisonalen Arbeitszeiten zu verändern bzw. die Spitzen zu entschärfen und dadurch eine Verlängerung zu erzielen. Gezielte Förderungsrichtlinien im öffentlichen Bau würden ihres dazu beitragen, dass die von Dinkhauser genannten Probleme gelöst werden. „Öffentliche Bauten müssten entsprechned geplant und nur dann gefördert werden, wenn der Innenausbau in den Monaten von Jänner bis Mai durchgeführt wird“, fordert Patscheider. Im Herbst müssen dann die Arbeiten für den Tourismus Vorrang haben. Dies bringt eine gleichmässigere Auslastung der Betriebe im Baugewerbe und bietet auch für die Arbeiter weitere soziale Aspekte. „Natürlich ist es ein lebenswerteres Arbeiten für unsere Mitarbeiter, wenn die Auslastung das ganze Jahr über konstant ist und die Jahresarbeit nicht auf einige Monate verteilt ist“ sieht Patscheider auch Vorteile für die Arbeitnehmer. Diese Änderungen der Rahmenbedingungen zum Vorteil von Arbeitgeber und Arbeitnehmer wurden auch Präsident Dinkhauser desöfteren unterbreitet. „Ich habe mit Präsident Dinkhauser und anderen wichtigen Entscheidungsträgern diese Punkte desöfteren diskutiert, das letzte Mal beim ÖVP Kongress in Alpbach im Herbst 2004. Präsident Dinkhauser fand es interessant, das wars“ kommentiert Patscheider die konstruktive Mitarbeit des Präsidenten für dieses Thema.