Laser- und Plastische Chirurgen aus aller Welt in Innsbruck

Neue Wege bei Narbenkorrekturen und Hauttumoren sowie Oscar gekrönter Dokumentarfilm im Programm.

Der 5. Internationale Laser Kongress verwandelt von 3. bis 6. September Innsbruck wieder in eine Stadt voller Ärzte und Wissenschaftler, die die neuesten Laser-Entwicklungen und Erneuerungen für plastisch ästhetische und rekonstruktive Chirurgie diskutieren. Den Kongress veranstaltet und leitet wie bisher Dr. Katharina Russe-Wilflingseder - eine der führenden Plastischen Chirurgen und Lasermediziner in Österreich. Ein Highlight des diesjährigen Kongresses verkörpert der Gastvortrag des berühmten in London lebenden Arztes Dr. Mohammad Jawad, der in seinem Heimatland Pakistan mit Säure misshandelte Frauen durch Operationen wiederherstellt.

Saving Face mit Mohammad Jawad
In dem mit dem Oscar „bester Dokumentar-Kurzfilm“ ausgezeichneten „Saving Face“ (2012) begleiten die Regisseure Daniel Junge und Sharmeen Obaid-Chinoy den plastischen Chirurgen bei seinem Kampf um die Gerechtigkeit der Frauen und halten die Geschichten zweier Opfer häuslicher Gewalt fest: Zakia Perveen hat ihren Mann nach sieben Jahren gewaltvoller Ehe verlassen. Nach einem Streit um das gemeinsame Haus beschüttet ihr Ex-Ehemann sie nach einem Gerichtsbesuch mit Säure. Das Gesicht verbrennt bis zur Unkenntlichkeit, auch Schulter, Arme und Hände verätzen stellenweise. Von ihrem Mann und ihrer Stiefmutter mit Säure misshandelt wurde auch Rukhsana. Sie wurde auch gezwungen, nach der Tat bei ihrem Mann zu bleiben und gebar ihm später noch einen Sohn. Beide mit Brandarben übersäten Frauen sind Patienten von Dr. Mohammad Jawad, der sein Bestes gibt, um - im wahrsten Sinne des Wortes - das Gesicht der Frauen zu wahren.

WomenforWomen  - Humanitäre Hilfe durch chirurgische Maßnahmen
Der Dokumentar-Kurzfilm „Saving Face“ macht deutlich, dass Frauen in vielen Teilen der Welt immer wieder Opfer von häuslicher Gewalt, Unfällen, Terror, Krieg oder Naturkatastrophen werden. Sie sind großen psychischen Belastungen ausgesetzt und sehr oft körperlich entstellt. WomenforWomen lindert die Not dieser Frauen durch konkrete chirurgische Maßnahmen.

„Wir setzen uns für eine plastisch-chirurgische Versorgung von Frauen in Entwicklungsländern ein, die an den Folgen von Verletzungen leiden. Verletzungen, die zu schwerwiegenden sozialen Problemen und zur Beeinträchtigung der Persönlichkeitsentwicklung führen“, erklärt Dr. Marita Eisenmann-Klein, Vorsitzende des Weltverbandes für Plastische Chirurgie (IPRAS). WomenforWomen wird in Regionen tätig, in denen Frauen kaum Chancen auf eine medizinische Versorgung haben. Neben der Befreiung von körperlichen Leiden, Schmerzen und gravierenden funktionalen Beeinträchtigungen wird durch die chirurgische Hilfe auch das äußere Erscheinungsbild der Frauen verbessert und so versucht, ihr Selbstwertgefühl zu stärken. Zudem werden Frauen durch die Organisation Zukunftsperspektiven eröffnet, die eine Befreiung aus den kulturell bedingten sozialen Zwängen ermöglichen.

Die Organisation wird durch das Netzwerk der IPRAS auf Regionen hingewiesen, in denen Hilfe benötigt wird. In enger Zusammenarbeit mit den nationalen Fachgesellschaften, die die lokalen Gegebenheiten prüfen, Arbeitsgenehmigungen einholen sowie die Patientinnen auswählen und vorbereiten, organisiert WomenforWomen die Hilfsmaßnahmen. Ein Team operiert meist eine Woche lang zusammen mit Ärztinnen und Ärzten aus der jeweiligen Region an einem Ort.

Narbenkorrekturen durch Lasertherapie
Thematisiert und diskutiert werden beim dreitägigen Treffen auch Bereiche, mit denen Lasertechnologie nicht zwangsläufig verbunden wird.

Beispielsweise gibt es im Gebiet der Narben neue Technologien für die Behandlung. Narbenkorrekturen mittels Laser werden mit so genannten fraktioniert ablativen Lasern durchgeführt. "Der Laserstrahl verursacht viele mikroskopisch kleine Wunden im zu behandelnden Hautbereich. Diese nicht sichtbaren Wunden regen die Wundheilung erneut an, was die Narben verbessert und manchmal fast ganz verschwinden lässt. Etwaige Dellen oder Einziehungen der Narben können mit körpereigenem Fett aufgefüllt werden", erklärt Dr. Katharina Russe-Wilflingseder. Die Mikrowunden verheilen und die Kollagenneubildung führt zu einer Verbesserung der Hautoberfläche. Die Narben bilden sich zurück bis sie fast nicht mehr erkennbar sind.

Die Eigenfettverpflanzung ist ebenfalls ein Thema, das für viele Problemfelder eine Lösung verspricht. "Die Fett-Transplantation wurde schon vor 100 Jahren praktiziert und ist lange Zeit in Vergessenheit geraten", schildert Prof. Dr. Marita Eisenmann-Klein. Dabei ist dies die Lösung der Patienten-Fragen, die man so oft hört: "Kann man nicht aus der Hüfte das Fett entnehmen und in der Brust einsetzen?" Eigenfett wird sehr erfolgreich zur Hautverjüngung, zur Faltenstraffung, zur Verbesserung von Narben, gegen Harn-Inkontinenz, gegen schlecht heilende Wunden oder eben als Ersatz für industrielle Implantate verwendet. Die Fettverpflanzung kann bei jeder Patientin gemacht werden, was dazu führen wird, dass zukünftig weniger industrielle Brustimplantate eingesetzt werden müssen.

Forschungsstand Hauttumore
Das Thema Hauttumore ist ein weiterer wichtiger Bestandteil des Kongresses. Als das größte Organ des menschlichen Körpers kann die Haut die unterschiedlichsten Formen von gut- oder bösartigen Tumoren beinhalten. Hautkrebs ist im Gegensatz zu anderen bösartigen Tumoren innerer Organe schon früh erkenn- und deshalb auch heilbar. Durch die langjährige Sonneneinstrahlung kommt es immer häufiger zu Hauttumoren. Die aktinische Keratose ist eine Art Vorstufe, die sich als schuppige, rötliche Hautirritation auf den „Sonnenterassen des Körpers“ – also Gesicht, Schultern, Knie, Unterarme und Brustansatz langsam ausbreitet. Nach Jahren (manchmal auch Jahrzehnten) kann sie allerdings in eine Form des Hautkrebses übergehen, weshalb sie bei Entdeckung sofort behandelt werden sollte.

Die häufigste Krebserkrankung der Menschen ist der Basalzellkrebs, der meist im Gesicht auftritt, glücklicherweise jedoch keine Metastasen im Körperinneren bildet. Der Stachelzellkrebs, der vor allem durch langjähriges Einwirken der Sonnenstrahlen entsteht, ist der zweithäufigste bösartige Hauttumor in Mitteleuropa. Der „schwarze Hautkrebs“ – oder auch malignes Melanom genannt – ist der bösartigste von allen. In der Regel haben Patienten mit einem malignen Melanom bis zur Entdeckung keine Beschwerden, weshalb die Diagnose oft erst spät gestellt wird. Der schwarze Hautkrebs ist meist ein dunkler oder eben schwarzer Fleck, der sich als normales Muttermal tarnt. Auch hier ist die UV-Bestrahlung der bekannteste Risikofaktor, weshalb Sonnenbrände weitestgehend vermieden werden sollen.

Die beste Behandlungsmethode für Hautkrebs ist ein klassischer chirurgischer Eingriff, bei dem alle befallenen Stellen herausgeschnitten werden. Immer häufiger aber können Krebsvorstufen auch mit speziellen Lasertherapien vorgebeugt und beseitigt werden. Auch eine Kombination dieser beiden Methoden – wie sie u.a. Dr. Katharina Russe-Wilflingseder anbietet – ist eine denkbare Therapiemethode.

Weitere Informationen finden Sie unter: www.laserinnsbruck.com