Bioenergieanschluss durch Binder erfolgt

Fernwärme zu 100 % aus Holzverbrennung:

Die Firma Binder erreicht Schritt für Schritt den Normalbetrieb ihres Bioenergiewerks. Nach der Lieferung und dem Einbau von Turbine und Generator im August und September konnte die Turbine im Oktober in den Testlauf gehen. Dieser verläuft sehr gut und das Werk produziert seit einigen Wochen Fernwärme, Ökostrom sowie Holz-Pellets und Briketts. Auch die Fügener Bevölkerung profitiert bereits jetzt in der Probephase durch den Anschluss an die Ortswärme Fügen. Mit dem Anschluss wird der Wärmebedarf aller Kunden der Ortswärme Fügen erstmals aus der Verbrennung von Holz erreicht.

Damit kann auf den wesentlich kostenintensiveren und umweltschädlicheren Öl-Heizkessel verzichtet werden. Der Ölkessel dient lediglich als Eratz, falls die Holzkessel durch Wartungsarbeiten oder sonstige Arbeiten nicht voll laufen können.

Neben der Fernwärme entstehen auch im Bereich Strom- sowie Pelletsproduktion Vorteile für die Bevölkerung. “Bioenergiewerke, wie jenes in Fügen sind eine ideale Ergänzung für Energieversorgungsunternehmen (EVU’s), da sie ganzjährig konstant Strom liefern und weder von Wind noch von Wetter abhängig sind”, streicht Hans Binder einen großen Vorteil für die Strom-Endverbraucher heraus. Durch den hohen Ölpreis werden immer mehr Einfamilienhäuser wieder mit Holzverbrennungsöfen ausgestattet.


Eröffnung im Frühjahr 2005


Das Bioenergiewerk wird im Frühjahr 2005 nach etwa 1,5 jähriger Bauzeit feierlich in Betrieb genommen. Ursprünglich hätte die Eröffnung noch dieses Jahr stattfinden sollen, jedoch haben sich die Rahmenbedingungen geändert. Da das Vorzeige Projekt auch touristisch genutzt wird und diese Nutzung auf höchstem Niveau stattfinden soll, werden weitere Besucherattraktionen umgesetzt. Dies bedeutet einen enormen zeitlichen Mehraufwand.. Im Bioenergiewerk werden vermehrt Führungen und Seminare angeboten. Der knapp 250 qm große und teilbare Seminarraum sowie ein eigener Gastronomiebereich mit Skybar auf 16 Metern Höhe sollen touristisch starkt genutzt werden.

Das Bioenergiewerk ist rund 70 Meter lang und durchschnittlich 20 Meter hoch. Die Investitionskosten belaufen sich auf etwa 20 Millionen Euro. Neben Fernwärme für das eigene Unternehmen sowie die Ortswärme Fügen werden Ökostrom sowie Holzpellets und Holzbriketts hergestellt. Dadurch entfällt der Abtransport der Sägenebenprodukte, was bisher mehrere tausend LKW-Fahrten von Fügen nach Salzburg verursachte. Das Projekt wurde von Architekt Helmut Reitter geplant. Der gebürtige Oberösterreicher betreibt seit 1988 ein Architekturbüro und erhielt für seine Arbeit mehrere Auszeichnungen. Das Freizeitzentrum Zell am Ziller, die Horberg-Bahn sowie der MPreis in Steinach wurden mit Architekturpreisen prämiert. Die Projekte Tivoli-Stadion, WM-Halle in St. Anton und die mobile Halle für den steirischen Herbst waren Wettbewerbsbeiträge auf den vordersten Plätzen.