Bereits seit Anfang 2005 haben Binder Holz und Santner Verhandlungen über den Vertrieb und die Produktion von Santner Holzbauelementen durch die Binder-Gruppe geführt. Die Binder-Gruppe hat sich alle Vertriebs- und Produktionsrechte sowie das Know-How am Santner Holzbauelementesystem gesichert. Weiters bestehen Vorkaufsrechte an Produktionseinrichtungen der Santner Holzindustrie. Der Know-How Transfer ermöglicht der Binder-Gruppe den jederzeitigen Einstieg in den Vertrieb und die Produktion des Santer Holzbauelementesystems. Die Binder-Gruppe ist einer der größten Hersteller von verleimten Massivholzprodukten in Mitteleuropa. Mit dem Erwerb der Vertriebs- und Produktionsrechte wird Binder Holz mittelfristig ihre Produktpalette um dieses Holzbausystem erweitern.
Die Binder Gruppe hat bereits zwei Produktionsstandorte in Salzburg und beschäftigt dort 250 Mitarbeiter. Durch die damit in Zusammenhang stehenden Synergiepotentiale hat die Binder-Gruppe zusätzliches Interesse, die Produktion am bestehenden Standort der Santner Holzindustrie zu erhalten. Aufgrund der Eröffnung des Konkurses über die Santner Holzindustrie hängt es nunmehr von den Gläubigern ab, ob die Produktion am Standort der Santner Holzindustrie aufrecht bleiben kann. Seitens der Firma Binder Holz ist man derzeit zu keiner weiteren Stellungnahme bereit.
Binder Holz – seit 1957 erfolgreich auf Expansionskurs
Die Unternehmensgruppe Binder wurde 1957 in Fügen gegründet und erzielte im Geschäftsjahr 2004 mit 800 Mitarbeitern einen Umsatz von 258 Millionen Euro. Mit vier Standorten - Fügen, Jenbach, St. Georgen, Hallein – zählt Binder zu den führenden Holz verarbeitenden Unternehmen in Europa.
Das Unternehmen betreibt in Fügen/Tirol ein Großsägewerk (eine Million Festmeter Einschnitt) mit integrierten Hobelwerken (200.000 Kubikmeter Hobelware) und einer Massivholzplatten-Produktion (500.000 Quadratmeter Einschicht-Massivholzplatten). Das Sägewerk zählt zu den sieben größten Schnittholz-Produzenten Mitteleuropas. Im März 2005 wurde ein Biomasseheizkraftwerk in Betrieb genommen, das Fernwärme, Ökostrom, Pellets und Briketts produziert.
Das Werk Jenbach/Tirol produziert jährlich 200.000 Kubikmeter Brettschichtholz bis zu einer maximalen Länge von 24 Metern. Im Werk in St. Georgen/Salzburg werden jährlich über zwei Millionen Quadratmeter Mehrschicht-Massivholzplatten hergestellt und im MDF-Plattenwerk in Hallein/Salzburg 250.000 Kubikmeter mitteldichte Faserplatten sowie 90.000 Tonnen Pellets, Briketts und Streuballen produziert. Der Standort Hallein wurde 2005 um ein Biomasseheizkraftwerk erweitert.