Binder Holz expandiert nach Deutschland

150 Millionen Euro Investition und 500 neue Arbeitsplätze in Bayern:

Das Unternehmen Binder Holz, einer der größten Produzenten für verleimte Massivholzprodukte, expandiert in Deutschland. Auf dem Interpark-Areal bei Ingolstadt wurden 22 Hektar Grundfläche von der HVB Immobilien AG erworben mit einer Option auf weitere 20 Hektar Grund. Die Unternehmensgruppe mit Stammsitz in Fügen/Tirol wird auf dieser Fläche ein Holzkompetenzzentrum, das in Deutschland in dieser Form einzigartig ist, errichten. Die Entscheidung für diese Investition bedeutet einen großen Impuls für die bayerische Wirtschaft und den gesamten regionalen Waldbesitz. Insgesamt werden rund 150 Millionen Euro in den neuen Standort investiert und 500 neue Arbeitsplätze geschaffen.


Wertschöpfung für Deutschland

Binder plant in Ingolstadt ein Sägewerk mit einem Einschnitt von etwa einer Million Festmetern. Zusätzlich entstehen neben dem Sägewerk mehrere Hobelwerke, ein Biomasseheizkraftwerk sowie ein Werk für verleimte Produkte für den konstruktiven Bereich. Einen wesentlichen Bestandteil wird der Bereich Forschung & Entwicklung einnehmen. Damit werden alle betriebsnotwendigen Aktivitäten am Standort Ingolstadt gebündelt. “Durch die Errichtung dieses Werks bleibt die Wertschöpfung zu 100 Prozent in Bayern. Derzeit exportiert die Binder Gruppe in über 35 Länder der Welt. Durch die Errichtung dieses Werkes und die Einführung neuer Produkte werden wir die Präsenz auf den bestehenden Märkten ausbauen und neue Märkte erschließen”, informiert Hans Binder.

Aufgrund der optimalen Rohstoffversorgung bzw. der kurzen Transportwege für die Rohstoffbeschaffung wurde ein optimaler Standort für die Holzbe- und –verarbeitung gefunden. “Die bisherige langjährige, faire, partnerschaftliche Beziehung zu den bayerischen Waldbesitzern und Forstbetrieben bildet die Basis für eine Intensivierung der bisherigen Zusammenarbeit. Binder wird zukünftig von den bayerischen Waldbesitzern und Forstbetrieben sägefähiges Rundholz in allen Stärkenklassen abnehmen, was einen großen wirtschaftlichen Impuls für die einzelnen Betriebe bedeutet”, zeigt sich Reinhard Binder über die bisherige Zusammenarbeit sehr zufrieden. Unterstrichen werden auch die großen Bemühungen seitens der Politik durch Landrat Dr. Xaver Bittl, den Bürgermeistern Max Schöner (Markt Kösching) sowie Horst Volkmer (Gemeinde Großmehring) während der Verhandlungsphase.


500 neue Arbeitsplätze für "optimalen Standort Deutschland"

Der Ausbau des neuen Binder-Areals erfolgt in mehreren Stufen. In der ersten Stufe werden Säge- und Hobelwerke errichtet. Der Spatenstich für das 75 Millionen Euro Projekt wird im Mai 2005 erfolgen, die Fertigstellung und Inbetriebnahme ist mit Ende 2005 bzw. Anfang 2006 geplant. Der prognostizierte Umsatz beläuft sich auf 120 Millionen Euro. In der zweiten Ausbaustufe wird der Bau eines Biomasseheizkraftwerkes erfolgen. Die dritte Ausbaustufe sieht ein Werk für verleimte Produkte für den konstruktiven Bereich vor. Ab diesem Zeitpunkt wird mit einem Umsatz von rund 200 Millionen Euro kalkuliert. Nach Abschluß der ersten Ausbaustufe wird Binder 200 neue Arbeitsplätze geschaffen haben. “Insgesamt investieren wir am neuen Standort in den nächsten drei bis fünf Jahren rund 150 Millionen Euro und schaffen 500 neue Arbeitsplätze. Damit zählen wir in Bayern zu einem der größten Arbeitgeber der Branche”, erklärt HansBinder. Der Standort Deutschland ist laut Binder für die holzverarbeitende Branche sehr attraktiv. Die hervorragende Partnerschaft zwischen der Firma Binder und dem Bayerischen Forst sowie das hohe Rohstoffpotenzial machen Bayern zum idealen geographischen Standort für ein Holzkompetenzzentrum wie Binder es nun umsetzt. Weiters steht in Bayern fachlich kompetentes Personal für die Holzbearbeitung und Holzverarbeitung zur Verfügung. Diese Punkte waren ausschlaggebend für die Standortentscheidung.


Größte Sortimentstiefe sichert Wachstum

Die Unternehmensgruppe Binder wurde 1957 in Fügen gegründet und erzielte im Geschäftsjahr 2004 mit 800 Mitarbeitern einen Umsatz von 258 Millionen Euro. Mit vier Standorten - Fügen, Jenbach, St. Georgen, Hallein – zählt Binder zu den führenden Holz verarbeitenden Unternehmen in Europa.

In Fügen/Tirol wird von Binder ein Großsägewerk (eine Million Festmeter Einschnitt) mit integrierten Hobelwerken und einer Massivholzplatten-Produktion betrieben. Das Sägewerk zählt zu den sieben größten Schnittholz-Produzenten Mitteleuropas. Im März 2005 wurde auch ein Biomasseheizkraftwerk in Betrieb genommen, das neben Fernwärme und Ökostrom auch Pellets und Briketts produziert. Zudem wurde das Werk so konzipiert, dass es touristisch nutzbar – modernster Besucherrundgang, Galerie, SichtBAR auf 16 Metern Höhe schwebend sowie ein „Holz“-Shop – ist.

Das Werk in Jenbach/Tirol produziert Brettschichtholz bis zu einer maximalen Länge von 24 m und wird 2005 mit einem Bearbeitungszentrum für das Objektgeschäft erweitert. Am Standort werden 200.000 Kubikmeter Brettschichtholz produziert.

Im Werk in St. Georgen/Salzburg werden jährlich über zwei Millionen Kubikmeter Massivholzplatten hergestellt und im MDF-Plattenwerk in Hallein/Salzburg werden 250.000 Kubikmeter mitteldichte Faserplatten produziert. Der Standort Hallein wird derzeit um ein Biomasseheizkraftwerk erweitert.